Mein Name ist Sabrina Arnst und bin 41 Jahre alt..
Ich bin Textilreinigermeisterin und übe meinen Beruf aus Leidenschaft aus.
Ich habe eine eigene Textilreinigung die es bereits in der 3.Generation gibt. Meine Eltern haben von meinen Großeltern die chem. Reinigung 1972 übernommen und ich wiederum 2014 von meinen Eltern. Heute führe ich das Geschäft zusammen mit meinem Mann Edgar Arnst, mit mittlerweile 5 eigenen Filialen.
Ich habe mich dazu entschlossen meinen eigenen Blog über die moderne Textilpflege zu schreiben. Hier könnt ihr meinen Beruf näher kennenlernen und den ein oder anderen nützlichen Tipp für zuhause erhaschen.
Ich schreibe als erstes über die professionelle Flecken Entfernung. Im Fachjargon wird es die Detachur (gesprochen Detaschur) genannt. Flecken zu entfernen bzw. zu detachieren ist keine leichte Aufgabe. Man benötigt hierzu so allerlei Wissen und chem. Produkte; dieDetachiermittel. Die Kunst der Entfernung von Flecken hat eine lange Tradition und die Aufgabe des Detacheurs war früher ein eigenständiger Beruf.
Aber ich fange mal von vorne an.
Ein Fleck…in der Definition ist das Materie am falschen Ort.
Es gibt viele verschiede Flecken wie jeder weiss, die sich in Farbe, Geruch, Fleckrand und die Haftung auf der Oberfläche gut deuten lassen. Um Flecken zu entfernen muss man im besten Fall wissen um was es sich handelt. Ein Falsch bearbeiteter Fleck kann im schlimmsten Fall nicht mehr entfernt werden. So zB. Eiweissflecken wie etwa Blut. Wird ein Blutfleck zu heiß bearbeitet oder gewaschen, gerinnt das Blut und der Fleck lässt sich nur noch schwer entfernen.
Es gibt lösemittellösliche Flecken und wasserlösliche Flecken. Man kann hier vereinfacht sagen, gleiches löst sich in gleichem. Das kann man sich bildlich am besten wie einen Kochtopf voll Wasser vorstellen in den man Öl gibt. Das Öl löst sich in dem Kochtopf nicht auf sondern bildet kleine „Fettaugen“. Genauso ist es bei einem Ölfleck auf einem Kleidungsstück. Alleine durch das Waschen lässt sich der Ölfleck nicht entfernen. Das Kleidungsstück muss chemisch gereinigt werden. Bei der chem. Reinigung wird statt Wasser, Lösemittel verwendet, dass die Lösemittellöslichen Flecken entfernen kann. Dazu komme ich aber später noch.
Hier gebe ich mal ein paar Beispiele:
Ein Wasserlöslicher Fleck zb Soße, Milch, Urin,
diese Flecken können sich in Lösemittel nicht lösen.
Ein lösemittellöslicher Fleck zb Fett, Lippenstift, Make-up
diese Flecken lassen sich nicht in Wasser lösen.
Es gibt aber auch Wasser und Lösemittelunlösliche Flecken, wie etwa Tinte, Staub und Ruß.
Für alle genannten Eventualitäten gehört es dann dazu einen Fleck zu detachieren um ihn am Ende doch lösen zu können.
Ich kann hier nur raten nicht ewig selber an einem Fleck rumzuprobieren, so dringt der Fleck nur noch mehr in das Gewebe ein. Wer nach mehreren Selbstversuchen jetzt in eine Textilreinigung geht wird wahrscheinlich gesagt bekommen, dass es für den Fachmann nun auch sehr schwer bis fast unmöglich ist den Fleck zu entfernen, um das Kleidungsstück noch zu retten. Daher am besten gleich zum Fachmann bringen.
Wenn man überlegt eine Waschladung kostet etwa 1,20 Euro plus den Trockner nochmal ca 1 Euro. Wenn man jetzt noch Waschmittel uind Weichspüler dazu rechnet und sich dann evtl. noch einen speziellen „Fleckenteufel“ kauft, kann man das Kleidungsstück auch gleich in die Reinigung geben, mit der Gewissheit hier wird fachmännisch gearbeitet. Außerdem erspart es viel Zeit und Nerven.
So jetzt habe ich euch einen kleinen Einblick in eine meiner täglichen Aufgaben gegeben und wie ihr vielleicht mitbekommen habt ist mein Beruf ziemlich weitläufig und spannend. Das hier war nur ein geringer Auszug.
Und übrigens, wusstet ihr das der Beruf Textilreiniger ein ganz normaler Lehrberuf ist? Die Ausbildung dauert wie fast jeder andere Handwerksberuf 3 Jahre. Es besteht leider kein Meisterzwang mehr um eine Textilrinigung zu führen, was ich persönlich sehr schade finde. Heute kann jeder der will einfach eine Reinigung öffnen. Daher die bitte an euch, schaut euch die Reinigung eurer wahl gut an und lasst euch informieren. Ein guter Fachbetrieb sollte seinen Beruf von der pike auf gelernt haben
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und bis bald 🙂